Über Stephanie Waechter

Sich selbst zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Doch ich werde es versuchen.

Ich hab bisher ein sehr ereignisreiches, wechselhaftes, buntes Leben gelebt. Ich bin eine Weltbürgerin mehr als eine Österreicherin. Schon als Kind habe ich mit dem lieben Gott gehadert, wieso er mich nicht in Italien auf die Welt schickte. Nach der Matura ging es di­ret­tis­si­ma nach Florenz, damit ich wenigstens die von mir über alles geliebte Sprache erlernen würde und mich manchmal in Tagträumen verlieren könne, doch eine kleine Italienerin zu sein. Zurück in Österreich absolvierte ich zunächst ein Fremdenverkehrskolleg in Salzburg. Es war eine Riesen-Hetz, doch im Nachhinein betrachtet von Anfang an klar, dass sich ein ganz anderer Weg für mich auftun würde. Ich ging nach London und entflammte dort fürs Theater.  Es war ein tiefer Drang von ganz innen. Ich wollte, musste, Schauspielerin werden!

Also absolvierte ich eine dreijährige Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauß in Wien. Ich kämpfte mit grossen Unsicherheiten, mein Selbstvertrauen rutschte immer wieder tief in den Keller, obwohl Lehrer und Publikum begeistert waren. Am Ende des ersten Studienjahrs kam mein Sohn auf die Welt. Auch wenn das Spielen eine große Faszination auf mich ausübte, suchte ich von Anfang an nach einem tieferen Sinn, der das Schauspiel in einen größeren Kontext setzt als den persönlichen Erfolg. Ich bin heute sehr dankbar und froh, dass immer wieder Menschen aus dem Publikum nach der Vorstellung zu mir kamen, um mir zu sagen, dass ich sie tief berührt hätte. Da wusste ich, es hat Sinn gemacht. Mit 34 lernte ich meine große Liebe kennen. Er war Grieche und lebte auf einer kleinen Insel nicht weit von Samos. Es war eine herausfordernde Entscheidung, die mir viele innere Kämpfe bescherte, bis ich alle Ängste überwand und mit meinem damals 9jährigen Sohn nach Griechenland zog. Ein Jahr später kam meine Tochter auf die Welt. Ein weiteres Jahr später starb mein Mann an Krebs. Es war unglaublich herausfordernd. Ich ging nach Österreich zurück und versuchte irgendwie Boden unter die Füsse zu kriegen. Die Liebe zu meinem Mann und die Todeserfahrung haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Meine medialen Fähigkeiten kamen ans Licht. Mein Weg in die Bewusstheit begann. Es war schnell klar, dass ich therapeutisch arbeiten will, um Menschen in schwierigen Lebensphasen zu begleiten. Die Cranio Sacral Therapie hat mich gefunden oder ich sie. Wie dem auch sei, sie ist mein Werkzeug, um mit allen Sinnen für meinen Klienten, meine Klientin einen Raum zu schaffen und zu halten, in dem Heilung möglich ist. Ich glaube es ist fast unnötig zu erwähnen, wie berührend das sein kann und darf.

Jetzt bin ich fünfzig und starte in die zweite Hälfte meines Lebens. Was wohl noch alles auf mich wartet? ich weiß es nicht, darum gehts auch nicht. Weitergehen, nach dem Hinfallen wieder Aufstehen und Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen!

Namaste